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Volles Programm

Wenn es um Tagesgestaltung und Tagespflege geht, dann laufen im Annenbergheim Latsch die Fäden bei Paula Plank zusammen – und das schon seit über 20 Jahren. Grund genug also, von der erfahrenen Bereichsleiterin in Erfahrung zu bringen, was sich über die Jahre geändert hat.

Annenbergheim Latsch: Frau Plank, sie sind seit über 20 Jahren hier. Was ist heute anders als an Ihrem ersten Arbeitstag?

Paula Plank: Die Veränderungen sind auf jeden Fall spürbar. Als ich hier angefangen habe, wurde in der Tagesgestaltung mit den alten Menschen vielleicht höchstens einmal geturnt und es gab sonst wirklich nicht viel an Programmangeboten. Heute ist das alles anders. Wir haben jeden Tag unterschiedliche Angebote in der Tages- und Freizeitgestaltung. Es wird beileibe nie langweilig. Außerdem sehe ich im Vergleich zu früher eine große Entwicklung in vielen Bereichen. Heute wird alles genauestens dokumentiert, wir planen sehr detailgenau und konnten große Fortschritte in der Pflege und vielen anderen Bereichen erzielen.

Annenbergheim Latsch: Sie sagen, es gibt ein dichtes Programm an Aktivitäten. Was denn?

Plank: (lacht) Wenn ich das alles aufzählen müsste, sitzen wir morgen noch hier. Aber zu den wichtigsten Angeboten gehören zweifellos die Bewegungs- und Gedächtnistherapie, gerade und vor allem für die Menschen mit Demenz. Aber es gibt natürlich auch andere, lockere Freizeitangebote wie das gemeinsame Malen und Singen. Wir machen verschiedene Gesellschaftsspiele, machen Ausflüge und oder gestalten an den verschiedenen Feiertagen ein entsprechendes Programm. Dabei geben uns die Seniorinnen und Senioren Inputs und sagen uns sehr genau, was sie möchten und was nicht. Außerdem bieten wir regelmäßig kreatives Gestalten an und mit den Werken dekorieren wir die Innenräume des gesamten Annenbergheim.

Annenbergheim Latsch: Zugleich gibt es auch regelmäßig wiederkehrende Angebote.

Plank:  Wir unterstützen das Küchenpersonal, indem wir gemeinsam Obst und Gemüse schälen. Wir basteln, spielen Karten oder andere Gesellschaftsspiele. Es passiert hier täglich so viel Spannendes, dass einem so schnell nicht langweilig wird. Insgesamt ist es wichtig, dass wir auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen und uns auch in der Tagesgestaltung so flexibel wie möglich zeigen. Wesentlich ist, dass jeder Einzelne mitmachen kann oder auch nicht. Maltherapie, Klangschalen und Kunsttherapie kann gefallen oder eben nicht. Und wenn ein spontaner Rosenkranz gewünscht wird, dann bringt das nicht die Planung durcheinander, sondern bereichert das Zusammenleben.

Annenbergheim Latsch: Dabei können Sie zum Glück auf ein Heer von freiwilligen Helfern zurückgreifen…

Plank: Ohne die Hilfe der Ehrenamtlichen könnten wir dieses Programm nicht stemmen, sie sind einer der wichtigsten Bausteine in der Tagesgestaltung. Ebenso wichtig ist, gute Beziehungen zur Dorfbevölkerung zu unterhalten und zu versuchen, so viele Menschen wie möglich einzubeziehen. Deshalb sind wir oft im Dorf, wir besuchen die Prozessionen, nehmen am Feuerwehrfest teil, gehen ins Theater oder beteiligen uns an den Faschingsfeiern. Außerdem arbeiten wir eng mit der Kindertagesstätte und dem örtlichen Kindergarten zusammen. Gemeinsam mit den Freiwilligen schaffen wir so Orte der Begegnung und des Austausches. Und man spürt auch, dass die Ehrenamtlichen viel Freude erfahren. Es ist sozusagen eine Win-win-Situation.

Annenbergheim Latsch: Sie haben also nicht bereut, hier angefangen zu haben und die Entwicklung zu begleiten?

Plank: Mir bereitet meine Arbeit auch nach so vielen Jahren immer noch große Freude. Man erlebt in diesem Job sehr viel Dankbarkeit, außerdem ist kein Tag gleich, es ist eine sehr abwechslungsreiche und kreative Arbeit. Zudem ist es natürlich eine große Herausforderung. Man hat sehr viel Verantwortung und muss viele Dinge andenken und durchplanen. Aber wir haben hier ein sehr gutes Arbeitsklima und durch die gegenseitige Unterstützung kann man viel für die Menschen tun.

Annenbergheim Latsch: Also immer so weiter?

Plank: Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass wir nie stehen bleiben. Ich denke immer voraus und hoffe, dass wir den Menschen hier auch in Zukunft mit unserer Arbeit einen großen Dienst leisten können. Der gegenseitige Respekt unter Mitarbeitern und Heimbewohnern ist das A und O, nur so können wir auch künftig die Qualität in der Betreuung und Pflege aufrechterhalten.