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Wenn das Essen nach Hause kommt

Sich bekochen zu lassen, ist ein gutes Gefühl. Man braucht sich um nichts zu kümmern und bekommt trotzdem eine ausgewogene Mahlzeit auf den Tisch. Das wissen die Kunden von „Essen auf Rädern“. Und wie wichtig regelmäßiges Essen und eine tägliche Ansprache für die Senioren ist, wissen die Helfer…

Seit über 20 Jahren gibt es in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau das Projekt „Essen auf Rädern“. Seit der Pandemie werden durch die Zusammenarbeit mit dem Hauspflegedienst jeden Tag rund 20 Essensrationen an die Senioren ausgeliefert, die damit fünf Mal pro Woche eine ausgewogene und warme Mahlzeit zu Mittag bekommen. Vor der Pandemie lieferten Freiwillige die Essen aus und wir lassen durch diesen Bericht das Ehrenamt hochleben und freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit dem Hauspflegedienst!

Serafin Heel war von Anfang an dabei. Freiwillige wie er oder Helene Schuler holen das Essen, das im Annenbergheim Latsch zubereitet wird, ab und liefern es an die Bezieher in Latsch und in den Nachbardörfern Tarsch, Goldrain und Morter. Die Mahlzeit besteht auch jetzt noch aus drei Gängen: einer Suppe, einer Haupt- und einer Nachspeise. Und auch Salat oder Gemüse gibt’s dazu. Das Menü ist sehr abwechslungsreich gestaltet, überaus nahrhaft und die Köchinnen des Altenheims erfüllen auch Sonderwünsche. Helene Schuler erzählte uns, dass das Besondere an diesem Projekt vor allem die Möglichkeit sei, den Menschen zu Hause eine gewisse Selbstständigkeit zu ermöglichen. Dank täglicher Ration und üppiger Portionen seien die Senioren nicht mehr auf die Hilfe anderer Familienmitglieder angewiesen und würden sich so auch die Mühen des Selber-Kochens ersparen.

Jeden Tag legten die Freiwilligen um Heel und Schuler rund 20 Kilometer zurück und fanden ihre Erfüllung bei dieser Arbeit vor allem im Kontakt mit den Menschen. „Auch wenn das Gespräch meist nur kurz ist, da die Zeit immer drängt, damit die Mahlzeiten auch pünktlich und warm bei ihren Empfängern ankommen, ist dies der schönste Moment bei dieser Tätigkeit“, so die beiden Ehrenamtlichen. Die Menschen, zu denen Schuler und Heel fuhren, seien sehr dankbar für den Dienst gewesen, den sie und ihre Kolleginnen und Kollegen leisten. Als Aufwandsentschädigung erhielten die Freiwilligen ein wenig Kilometergeld, das würde sich am Ende aber weder zeitlich noch vom Aufwand her rechnen. „Man muss diese Arbeit gerne machen und schließlich hat man als soziales Wesen auch eine Verpflichtung der Allgemeinheit gegenüber“, so Schuler.

Ein Herr aus Latsch ist einer jener Menschen, denen das frisch zubereitete Essen nach Hause geliefert wird. Der 1947 geborene rüstige Herr, erhält mehrmals in der Woche Besuch vom Lieferservice und freut sich jedes Mal aufs Neue, wenn es an ihrer Tür klingelt.

Das Essen, so schwärmt er, sei immer frisch zubereitet und das schmecke man bei jeder Mahlzeit. „Man kann den Ehrenamtlichen für ihren freiwilligen Arbeitseinsatz nur danken, es ist nicht selbstverständlich, dass sich Leute heutzutage für ihre Mitmenschen einsetzen“, so erinnert die Dame an den ehrenamtlichen Dienst und dankt gleichzeitig auch dem Hauspflegedienst und der Küche des Annenbergheims.