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Am Puls der Zeit bleiben

Wer stehen bleibt, wird überholt, und zwar nicht nur von der Konkurrenz, sondern auch – und vor allem – von der Entwicklung. Deshalb sind im Annenbergheim in Latsch ein Dutzend Arbeitsgruppen aktiv, die versuchen, das Heim in allen zentralen Bereichen am Puls der Zeit zu halten. Keine einfache Arbeit. Und vor allem: viel Arbeit.

2009 wurde die erste Arbeitsgruppe im Seniorenheim in Latsch eingeführt. Sie hatte sich um die Biographiearbeit zu kümmern, ist heute aber nur mehr eine Gruppe von zwölf. „Die Themen der Arbeitsgruppen reichen von der Sexualität im Alter über die Sonderbetreuung Demenz bis hin zu Themen wie der seniorengerechten Ernährung“, erklärt Beatrix Prister, Sozialbetreuerin aus Kastelbell-Tschars und seit über zehn Jahren im Annenbergheim tätig.

Prister selbst leitet die Arbeitsgruppe „Selbstbestimmt leben im Alter“, in der es um zentrale Bereiche der Entwicklung des Lebens im Heim geht. „Wir sensibilisieren Angehörige und Interessierte dafür, dass es wesentlich ist, die Identität der Seniorinnen und Senioren zu stärken, indem sie selber mitbestimmen“, erklärt die Arbeitsgruppenleiterin. Wert werde auch darauf gelegt zu erklären, dass es durchaus vorkommen könne, dass die Meinung der Senioren nicht dieselbe sei wie jene der Angehörigen. „Für uns gilt die Meinung der Senioren als Leitlinie“, betont Prister dann.

Arbeitsgruppen heißen im Annenbergheim übrigens nicht nur auf dem Papier so. Vielmehr liegt die Betonung hier auf beiden Wortbestandteilen gleichermaßen: auf „Arbeit“ genauso wie auf der Gruppe. „In jeder Arbeitsgruppe können wir Mitarbeiterinnen mitmachen, Konzepte ausarbeiten, Vorschläge einbringen, Fallbesprechungen ausarbeiten, Leitlinien anregen und Verbesserungsprozesse erarbeiten“, erklärt die Leiterin der Arbeitsgruppe „Selbstbestimmt leben im Alter“.

Ganz besonders schätzt sie, dass in den Arbeitsgruppen jegliche Betriebsblindheit wegfällt. „Im Team haben wir einen bereichsübergreifenden Austausch zum Thema“, sagt Prister. Der helfe auch im Arbeitsalltag: „Auch wenn es nicht immer einfach ist, den Wünschen der Senioren nachzukommen, geben wir doch unser Bestes“, erzählt sie und ergänzt: „Wir bekommen viel zurück und mein größtes Anliegen ist, die kleinen und großen Herzenswünschen unserer Senioren zu erfüllen."