Heimurlaub
Die Rundumbetreuung im Annenbergheim Latsch wird von den Bewohnern als große Stärke genannt. Um in ihren Genuss zu kommen, braucht man nicht einmal dauerhaft hier einzuziehen, geboten wird auch eine Kurzzeitpflege. Und die wird von interessanten Menschen in Anspruch genommen…
So treffen wir an einem sonnigen Freitagmorgen den gebürtigen Schnalser Alois Raffeiner, der in seinem Leben so einiges an Höhen und Tiefen erlebt hat. Jahrelang als Skifahrer sehr erfolgreich, ist er 1982 – gerade einmal 30-jährig – in einen schweren Autounfall verwickelt, bei dem er einen Halswirbeltrümmerbruch erleidet. Seitdem ist Raffeiner ab dem 5. Halswirbel gelähmt und sitzt im Rollstuhl. „Nach dem Unfall habe ich eine lange Leidenszeit durchleben müssen, es war nicht immer leicht, sich mit diesem Schicksal abzufinden“, erzählt uns Raffeiner.
Das Angebot der Kurzzeitpflege im Annenbergheim Latsch und die Arbeit mit der Physiotherapeutin kommt ihm heute in allen Belangen entgegen. Weil er in Latsch lebt, könne er problemlos zweimal wöchentlich ins Heim kommen, lästige Fahrten und großer Aufwand blieben ihm so erspart. Im Heim wird er in seinen Gymnastikübungen unterstützt, außerdem sei die medizinische Versorgung im Altenheim sehr gut und durch seinen Rollstuhl könne er sich ein bestimmtes Maß an Selbstständigkeit und Mobilität erhalten. „Das steigert meine Lebensqualität ungemein“, sagt er.
Raffeiner weist uns darauf hin, dass er einer von wenigen Männern hier im Heim sei. Das mache ihm allerdings nichts aus: „Das Personal und die Menschen hier sind sehr nett und das Essen ist wirklich hervorragend“, so der Latscher, dessen fünf Geschwister ebenfalls im Ort leben, ihn daher besuchen und ihm bei der Pflege immer wieder zur Hand gehen könnten. „Auch wenn die Situation nicht immer einfach ist und man manchmal mit seinem Schicksal hadert, versuche ich, das Beste daraus zu machen“, sagt Alois Raffeiner. Sein Hobby, das Interesse am Fußball, hilft dabei derzeit nur bedingt: „Mein Lieblingsverein hat schon bessere Zeiten durchlebt“, lacht der leidenschaftliche Inter-Fan.
Neben dem ehemaligen Sportler und passionierten Sportfan Alois Raffeiner nimmt seit einigen Jahren auch eine hochinteressante Dame die Kurzzeitpflege im Annenbergheim Latsch in Anspruch: Antonia Perkmann, mittlerweile über 90, stammt aus Martell, war Lehrerin und in den 1970er-Jahren sogar Vizebürgermeisterin ihres Heimatdorfes.

Annenbergheim Latsch: Frau Perkmann, Sie sind hier nicht dauerhaft eingezogen…
Antonia Perkmann: Nein, ich komme meistens für zwei Wochen ins Heim und gehe dann wieder nach Hause. Hier werde ich rundum versorgt und betreut. Nach dieser Zeit bin ich immer sehr gut erholt und tue mich dann auch leichter zu Hause. Da ich auch zu Hause eine Pflegekraft habe, die sich um mich kümmert, muss ich nicht dauerhaft im Altenheim untergebracht sein. Ich möchte nämlich so lang wie möglich in meinem Haus leben. Die Kurzzeitpflege ist aber insgesamt sehr angenehm und genau das richtige für mich. Das Personal kümmert sich fest um die Menschen hier. Alle sind so nett und man bekommt immer ein Lächeln geschenkt.
Annenbergheim Latsch: Als ehemalige Vizebürgermeisterin sind sie Action gewohnt. Wird’s da im Heim nicht langweilig?
Perkmann: Ich muss sagen, dass die Tage hier wie im Flug vergehen. Es gibt so viele tolle Freizeitangebote, dass einem bestimmt nie langweilig wird. Am liebsten spiele ich mit anderen Heimbewohnern Tombola. Aber auch das gemeinsame Turnen macht mir großen Spaß und lindert so manchen hartnäckigen Schmerz.
Annenbergheim Latsch: Und wie fällt das Gesamturteil zum Heim aus, Frau Perkmann?
Perkmann: Über das Heim und die Bewohner kann man schlichtweg nur Positives sagen. Die Zimmer sind wirklich wunderschön. Ich habe immer ein Einzelzimmer, das sehr groß und hell ist. Außerdem sind auch die anderen Wohnbereiche so angelegt, dass man sich gerne an einen Tisch setzt und etwas liest oder sich einfach nur mit jemandem unterhält.
Annenbergheim Latsch: Nichts auszusetzen, also?
Perkmann: In erster Linie hoffe ich, dass ich noch lange gesund bleibe. Und sonst wünsche ich mir, dass es am besten so weiter geht wie bisher und ich jeden Tag aufs Neue genießen kann.