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Alles, nur nicht 08/15

Das Zimmer ist Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Warum das im Alter anders sein sollte, hat man sich im Altenheim gefragt und auch eine Antwort darauf gefunden – in Gestalt individuell und nach den jeweiligen Vorstellungen der Bewohner eingerichteter Zimmer.

Die Kastelbellerin Mathilde Defatsch, Jahrgang 1926, hat früher als Dienstmädchen in verschiedenen Hotelbetrieben gearbeitet, unter anderem in Florenz. Seit dreieinhalb Jahren wohnt sie nun im Annenbergheim Latsch. Ihr Sohn Stefan Lanbacher hat sie beim Umzug in das Altenheim von Anfang an unterstützt. Sie hätten sich, so Lanbacher, mehrere Heime im Vinschgau angesehen, die Entscheidung für das Altenheim in Latsch sei dann aber relativ schnell und leicht gefallen.

Weil Mathilde unter einer chronischen Arthrose leidet, war es irgendwann nicht mehr möglich, sie zu Hause zu pflegen, der Umzug ins Altenheim war nicht nur der naheliegende, sondern auch der richtige Schritt. „Seit meine Mama im Altersheim in Latsch ihr eigenes Zimmer bezogen hat, hat sich ihr Gesundheitszustand stark verbessert“, so Lanbacher. Auch die Beschwerden, die das Krankheitsbild der Arthrose mit sich bringe, seien hier weniger geworden. „Meine Mutter hat sich hier von Anfang an sehr wohl gefühlt.“

Dazu beigetragen hat auch die Tatsache, dass sie ihr Zimmer im zweiten Stock individuell einrichten und gestalten konnte. „Ich habe ein sehr schönes Zimmer, das immer sehr aufgeräumt ist“, erzählt uns Defatsch. Sie verbringt dort viel Zeit, liest gerne die Zeitung und betet jeden Tag. Vor allem genießt sie es, auf ihrer eigenen Terrasse in der Sonne zu sitzen. „Mein Zimmer ist sehr groß, leicht groß genug für eine einzelne Person wie mich“, erzählt sie uns. „Und was besonders schön ist: Es ist sehr hell und einladend bei mir.“

Die Zimmer sind rund 20 Quadratmeter groß und allesamt mit verstellbaren Betten sowie hellen und freundlichen Möbeln ausgestattet. Außerdem steht in jedem Zimmer ein TV-Gerät und die individuellen Mitbringsel und persönlichen Gegenstände der Bewohner. Man kann verstehen, dass sich Mathilde Defatsch hier wohl fühlt. Sie sei hier, sagt sie, „wunschlos glücklich“.

Das deckt sich wiederum mit dem, was wir von Frida Schuler erfahren. 1931 geboren, in Kastelbell aufgewachsen und danach jahrelang im Hotel Oberwirt in Marling als Dienstkraft tätig, lebt sie nun seit eineinhalb Jahren im Altenheim in Latsch. Zeit also zu fragen, wie es ihr hier denn so gefalle.

Frida Schuler: Danke der Nachfrage, mir gefällt es hier sehr gut. Die Menschen um mich herum sind alle sehr freundlich und zuvorkommend. Ich kann nur Positives über das Haus und die Heimleitung sagen.

 

Annenbergheim Latsch: Wie verbringen Sie Ihre Tage am liebsten?

Schuler: Ich bin ehrlich gesagt am liebsten in meinem Zimmer. Das habe ich mir sehr schön wohnlich eingerichtet und genieße es, in meinem Stuhl zu sitzen und die Zeitung zu lesen. Außerdem bin ich ein sehr gläubiger Mensch und halte mein tägliches Gebet zum Herrgott. Ich bin sehr dankbar für alles, was ich habe, und dafür, dass ich hier in Ruhe alt werden kann.

 

Annenbergheim Latsch: Was gefällt Ihnen besonders an diesem Haus?

Schuler: Mir gefällt, dass hier so sehr auf die Details geachtet wird. In den Räumen, aber auch in den Gängen stehen Blumen und die Tische sind mit kleinen Tischdecken liebevoll gestaltet. Das Haus strahlt eine große Ruhe aus, sodass man sich rundum ungestört und wohl fühlen kann. Und die Hilfsbereitschaft des Personals könnte nicht größer sein, man findet hier immer ein offenes Ohr.

 

Annenbergheim Latsch: Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?

Schuler: Wie schon gesagt, lese ich sehr viel und gerne. Aber was mir auch besonders gut gefällt, sind die Spaziergänge im Garten oder Ausflüge ins Dorf. Dort kann ich dann kleinere Besorgungen machen, kriege mit, was im Dorf passiert, und treffe eine ganze Menge Leute. Man kennt sich und wird überall freundlich begrüßt. Ich bin eigentlich rundum glücklich und sehr froh, hier leben zu können.