Direkt zu den Inhalten springen

Und man sieht nur die im Lichte…

…die im Dunkeln sieht man nicht. Bert Brecht hat das Annenbergheim in Latsch zwar nie gesehen, die Arbeit von Verwaltung aber doch besser beschrieben, als wir es je könnten. Und das in zwei Zeilen. Wir hoffen, sie gönnen uns ein paar mehr.

Front Office, Personal- und Heimbewohnerverwaltung, Buchhaltung verrichten ihre Aufgaben meist im Hintergrund und doch läuft hier nichts ohne sie. Schließlich ist das Annenbergheim von Latsch nicht nur ein Zuhause, sondern auch ein mittelgroßer Betrieb, der einen Budgetrahmen einzuhalten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verwalten, die Kontakte zu den Familien zu halten, Einkäufe zu erledigen, Aufträge zu vergeben, Mittel zu lukrieren und Rechnungen zu zahlen hat. Dass dabei eine Menge Arbeit anfällt, liegt auf der Hand.

Davon kann Verwaltungsleiterin Barbara Unterholzner ein Lied singen. Sie weiß, welchen Mehraufwand vor allem die öffentlich-rechtliche Rolle des Annenbergheim Latsch mit sich bringt. „Alle Entscheidungen laufen über Gremien, alle werden von uns vorbereitet und mehrfach geprüft und das bringt auch eine Menge Bürokratie mit sich“, so Unterholzner. Die Arbeit im Seniorenwohnheim ist noch aus anderen Gründen anders als in „normalen“ Verwaltungen. So grenzt das Büro der Verwaltungsleiterin an die Seniorenwohnungen an, weshalb sie deren Bewohnern regelmäßig über den Weg läuft. „Wenn man jemanden einmal länger nicht zu Gesicht kriegt, macht man sich schon Gedanken.“

Ganz abseits steht also auch die Verwaltung, in der vier Mitarbeiterinnen in Teilzeit tätig sind, nicht: Der Kontakt zu Bewohnern, Familien und Personal ist ein stetiger. Mehr noch: „Nach einer Weile kennt man im Dorf jeden“, sagt Unterholzner, „wir sind ja auch so etwas wie eine Anlaufstelle“. Eine Anlaufstelle, die auch die persönliche Sichtweise der Verwaltungsleiterin verändert hat: „Ich fand Seniorenwohnheime früher immer abschreckend“, erzählt sie, „seit ich hier aber arbeite, weiß ich, dass das ein Vorurteil ist, das ich für mich persönlich völlig ausgeräumt habe“. Und warum? „Ich sehe, wie die Leute hier wohnen, wie mit ihnen umgegangen wird und in welcher Ruhe sie leben“, so Unterholzner.